Venus Optics (Anhui ChangGeng Optics Technology Co., Ltd.) ist ein chinesischer Hersteller fotografischer Spezial-Wechselobjektive, der in den Bereichen (Ultra-)Makroobjektive und (Super-)Weitwinkelobjektive neuartige Konzepte entwickelt. Sitz der Unternehmensleitung und Produktionsstandort ist Hefei in der Provinz Anhui. Vertrieb und Marketing liegen in Hongkong sowie in den Vereinigten Staaten von Amerika.

Gründung und Idee

Das Unternehmen wurde 2013 ins Leben gerufen. Gründer, Geschäftsführer und Chefentwickler ist Dayong Li, ein Optoelektroniker, der seinen Abschluss an der Technischen Universität Peking erworben hat.

Venus Optics entwickelt und fertigt unter Marke Laowa (zu deutsch: 'alter Frosch') innovative, teils neuartige fotografische Objektive.

Objektive

Innovationen

Im Jahr 2015 führte Venus Optics mit seinem ersten Produkt, dem 60 mm f/2,8 2x Ultra Macro, das weltweit erste Makroobjektiv ein, welches einen maximalen Abbildungsmaßstab von 2:1 bietet und dennoch auf unendlich fokussiert werden kann. Im selben Jahr wurde mit dem 15 mm f/4 Wide Angle Macro ein 1:1-Makroobjektiv mit einem in diesem Bereich bis heute unübertroffen großen Bildwinkel von 110° eingeführt. Es erlaubt das Abbilden kleiner Objekte unter Einbeziehung deren Umgebung, was bei Makroobjektiven mit üblichen Brennweiten wegen der geringen Schärfentiefe nahezu unmöglich ist. Durch die kurze Brennweite kann bei kleiner Blende eine relativ große Schärfentiefe erzielt werden, beziehungsweise bleiben nicht im unmittelbaren Schärfebereich liegende Objekte immer noch gut erkennbar, was ungewöhnliche Aufnahmen ermöglicht. Das Objektiv wurde zudem mit einer Shift-Funktion für Querformat ausgestattet. Ein weiteres neues Objektivkonzept ist das röhrenförmige 24 mm f/14 2x-Makroobjektiv, mit welchem Makroaufnahmen aus großem Abstand, unter engen räumlichen Verhältnissen rund um das Objekt, und sogar Aufnahmen in Flüssigkeiten, möglich sind.

Im Jahr 2018 wurde von Venus Optics ein Lupenobjektiv mit dem maximalen Abbildungsmaßstab 5:1 eingeführt. Die Auswahl an Objektiven in diesem Nischenbereich ist eng begrenzt. Das Laowa-Lupenobjektiv bietet einen großen Arbeitsabstand ähnlich wie das ältere Canon 65 mm MP-E f/2,8, zeichnet sich aber durch eine wesentlich kompaktere Bauweise und etwa 45 % Gewichtsersparnis aus.

Alleinstellungsmerkmale der Laowa-(Super-)Weitwinkelobjektive sind – jeweils unterschiedlich gewichtet im Portfolio – sehr geringe Verzeichnung („Zero-D“ für ‚zero distortion‘) selbst bei sehr kleinen Brennweiten, hohe Lichtstärke sowie eine besonders kompakte Bauweise. So wurde im Jahr 2017 mit dem 15 mm f/2,0 Zero-D das weltweit lichtstärkste Superweitwinkelobjektiv für Vollformatkameras eingeführt. Anfang 2020 führte Venus ein verzeichnungsarmes und kompaktes 12-mm-Cine-Objektiv mit einer Naheinstellgrenze von 18 cm ein.

Laowa-Objektive sind für diverse Objektivbajonettanschlüsse passend erhältlich und können mit Objektivadaptern auf andere Systeme (etwa APS-C-Kameras) montiert werden.

Nachteile manueller Objektive

Die heute verfügbaren Laowa-Objektive sind – mit wenigen Ausnahmen, vgl. 100 mm f/2,8 2x Ultra Macro APO – rein manuell gesteuert, bieten also weder Autofokus (AF) noch Bildstabilisator (OIS), was aber sowohl im (Super-)Weitwinkel- als auch im (Ultra-)Makrobereich i. d. R. nur eine untergeordnete Rolle spielt. Kameragesteuertes automatisches Focus bracketing, etwa um eine Aufnahmereihe für das Focus stacking anzufertigen, ist mangels AF-Motor mit manuellen Objektiven nicht möglich.

Ferner steht keine Springblendenfunktion zur Verfügung, was je nach Lichtverhältnissen bei kleiner Blendeneinstellung bei Spiegelreflexkameras zu einer Verdunkelung des Sucherbildes führen kann. Kameras mit elektronischem Sucher können den Lichtverlust in gewissen Grenzen ausgleichen.

Von rein manuellen Objektiven werden in digitalen Kamerasystemen keine Metadaten an das Kameragehäuse übertragen, so dass diese auch nicht in den Bilddateien abrufbar sind, wie beispielsweise Daten im standardisierten Exchangeable Image File Format (EXIF). Daher ist es dem Kameragehäuse oder der nachfolgenden Bildverarbeitung nicht möglich, eine automatische Kompensation von Lage- und Abbildungsfehlern in den Abbildungen durchzuführen, wie zum Beispiel in Bezug auf die Verzeichnung, die Vignettierung, den Farbquerfehler oder auch von der Blendenzahl abhängige die Beugungsbegrenzung. Infolgedessen müssen diese Abbildungsfehler gegebenenfalls manuell korrigiert werden.

Venus Optics schließt die zukünftige Entwicklung von weiteren Objektiven mit elektronischen Funktionen nicht aus.

Einzelnachweise

Weblinks

  • Website von Venus Optics
  • Website von Venus USA

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